Alles wird wieder gut

Manizales in der Pandemie (Bild: M. Schäfer, Textrakt)
Manizales in der Pandemie (Bild: M. Schäfer)

«Con optimismo y responsabilidad todo volverá a estar bien; mit Optimismus und Verantwortung wird alles wieder gut.» So wirbt das geschlossene Einkaufszentrum Fundadores über den Strassen der Stadt. Darunter steht eine Ambulanz.

Es ist gut, optimistisch zu bleiben, aber einfach ist es nicht. 5379 bestätigte Covid19-Fälle und 244 Tote meldet die offizielle Statistik des Gesundheitsministeriums per 26. April. Die Fall- und Todeszahlen sind im internationalen Vergleich sehr tief, aber der Höhepunkt der Pandemie ist noch weit weg und wie hoch die Dunkelziffer ist, weiss niemand.

Derweil ist die wirtschaftliche Situation mehr als kompliziert, die Sorgen werden immer grösser. Ab morgen nehmen die produzierenden und verarbeitenden Industrien, darunter die Bau- und Textilindustrie, den Betrieb wieder auf. Für all diese Industrien wurden Massnahmen erarbeitet, mit denen die Mitarbeitenden geschützt werden müssen.

Der Rest der Bevölkerung darf deshalb ab morgen – mit einer neuen Anordnung von Pico y Cedula – nur noch an einem einzigen Wochentag raus, wie der Bürgermeister heute mitgeteilt hat. So will er verhindern, dass plötzlich zu viel Volk draussen unterwegs ist. Mein Tag ist Freitag. Dann dürfte ich sogar zwischen 5 und 7 Uhr in der Früh joggen gehen. Es wird nicht passieren. Mein Biorhythmus hält nichts von Pandemieregeln.

Mein Plan ist der: Arbeiten, spätestens um 10.30 Uhr strammen Schrittes und maskiert das Stadtzentrum durchqueren (= Sport), Einkäufe machen, bei Doña Morelia die Frijoles holen, dann möglichst schneller Rückzug nach Hause, Frijoles essen, arbeiten.

Alles wird gut, wir bleiben optimistisch und benehmen uns verantwortungsvoll. Erst wenn man uns die Frijoles wegnimmt, werden wir richtig sauer.

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