Der Wind steht günstig

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Die Kunst des Drachenfliegens will gelernt sein (Bild: M. Schäfer)

Die Geier bekommen Gesellschaft, es ist Drachensaison. Auf jeder Wiese und jeder Anhöhe steigen bunte Plastikvierecke in die Höhe, in der Millionenstadt genauso wie in den verstreuten Häuseransammlungen in den Anden.

Die kleinsten Drachen sind nicht grösser als eine A4-Seite, imposantere haben Flügelspannweiten von einem Meter und mehr. Es gibt handgefertigte Billigflieger, bestehend aus zwei gekreuzten Hölzchen, bespannt mit einem schwarzen Plastiksack. Die meisten Drachen sind gekauft. Sie werden an windgünstigen Lagen in langen, farbigen Reihen von den Drachenverkäufern feilgeboten: Spiderman, die Minnions, Disney-Figuren, Fussballclubs, Tiere, Gesichter, alles farbenfroh und noch an der Stange vom Wind verheissungsvoll umspielt.

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Der Verkäufer und seine Drachen (Bild: M. Schäfer)

Die Kinder kommen beim Drachenfliegen an erster Stelle. Aber die Lust am Wind ergreift auch die Erwachsenen, Paare, ganze Berufsgruppen, darunter sogar Polizisten.

Kurz nach sechs, wenn die Dunkelheit dem Treiben ein Ende setzt, bleiben Schatten  zurück. Es sind die gestrandeten Drachen, die der Wind den Bäumen in die Arme getrieben hat. Es werden noch viele dort enden, bevor der Wind abflaut und die Drachen verpackt auf ihre nächste Flugsaison warten.

 

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