Bild des Tages: Auge in Auge

Bananenfalter (Bild: M. Schäfer, Textrakt)
Neue Bekanntschaft: Bananenfalter (Bild: M. Schäfer)

Typisch Kolumbien. Der erste, der mich anfangs Januar nach der Landung auf dem Flughafen in Pereira begrüsst, ist ein Schmetterling. Wie ein kleines Kind bin ich ihm hinterher – und wurde prompt vom Bodenpersonal wieder auf den richtigen Weg gescheucht.

Fernab von Flughäfen ist keiner mehr da, der mir die Freude an Schmetterlingen verdirbt. Katalogisierte Arten gibt es in Kolumbien etwas 3’500, aber das ist offenbar nur die Spitze des Eisbergs. Einer – ein Schmetterling, nicht ein Eisberg – kommt mir ausserhalb von Manizales entgegen. Ich denke zuerst an einen beschwipsten Vogel. Doch es ist ein Bananenfalter, der auch den Übernamen Eulenschmetterling trägt. Er hat eine Flügelspannweite von bis zu 20 cm und ist damit der Jumbojet unter den Schmetterlingen.

Ein Muster auf der Unterseite seiner Flügel sieht einem starrenden Tierauge täuschend ähnlich. Um auf Feinde bedrohlich zu wirken? Sitzt er mit geschlossenen Flügeln still auf einem Baumstamm, ist er praktisch unsichtbar. Aber wenn er fliegt, leuchten die blauen Oberseiten der Flügel spektakulär.

Wenn ein solch perfektes Wesen neugierig die Hand berüsselt, fühlt man sich glücklich. Das muss dieser berühmte Schmetterlingseffekt sein.

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