An die Urnen

Wahltag (M. Schäfer)
Wahl- und andere Plakate (M. Schäfer)

Viele Wochen grinsten Köpfe von Lampenpfosten, mobilen Plakatständern, Gebäuden, Bussen, Autos und Wegweisern. Bis heute. Denn am Sonntag waren in ganz Kolumbien Parlamentswahlen und die Vorrunde für die Präsidentschaftswahlen.

Schon am Samstag wurde die Polizeipräsenz in der Stadt erhöht, ab 18 Uhr der Alkoholausschank verboten und bestimmte Transporte verboten. Aber deshalb von sicheren und fairen Wahlen zu sprechen, ist leider nicht möglich. In vielen Regionen wurden Kandidierende gar mit dem Leben bedroht.

Stimmenkauf ist allgegenwärtig. Am Nebentisch diskutierte neulich eine Gruppe junger Männer darüber, wie viele Stimmen sie schon gekauft hatten für einen bestimmten Kandidaten. Der eine war sichtlich stolz auf seine 2000.

Eine Stimme kostet umgerechnet zwischen 10 und 20 Franken. Für viele Arme ist das ein guter Deal. Sie glauben eh nicht daran, dass sie mit ihrer Stimme etwas an der immer gleichen Ungleichheit im Land ändern können.

Die Wahlresultate werden trotzdem mit Spannung erwartet. Noch-Präsident Duque ist so unbeliebt wie schon lange keiner mehr. Kann die Opposition davon profitieren? Bald wissen wir mehr.

One thought

  1. In diesen schlimmen Zeiten, ist ein Bericht aus Kolumbien von der politischen Aktivität und ihren wenig erfreulichen Manifestationen beinahe beruhigend : es hat sich nicht viel geändert an den menschlichen Aktivitäten..

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