
„Ideas worth spreading“ − Ideen, die es wert sind, verbreitet zu werden − ist das starke Motto von TED. TED steht für Technologie, Unterhaltung und Design. Ins Leben gerufen vom Architekten Richard Saul Wurman, fand 1984 in Kalifornien die erste TED-Konferenz statt. Erst sechs Jahre später folgte die zweite (nachdem der finanzielle Flop von Nr. 1 verdaut war), ab 1990 fand sie jährlich statt. Wurman verkaufte das TED-Format 2004 an den Journalisten und Medienunternehmer Chris Anderson, der es seither leitet.
TED ist heute eine grosse, hochprofessionelle Nonprofit-Organisation mit Sitz in New York und Vancouver, die sich aus verschiedenen Quellen, unter anderem durch Partnerschaften mit Unternehmen finanziert. Auf der Online-Plattform werden die besten TED-Talks der mittlerweile in aller Welt stattfindenden Konferenzen kostenlos und mit Untertiteln in vielen Sprachen (deutsche Playlist) seit 2006 zugänglich gemacht. Die Themenpalette ist breit geworden. Globale Ideen aus Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur und Wissenschaft von bekannten Namen vorgetragen beeindrucken genauso wie kleine, ganz konkrete Projekte und Ratschläge von bis dahin Unbekannten.
Das Format ist immer identisch (ausser für den Papst, der durfte neulich anders): Maximal 18 Minuten Zeit, eine Bühne, fast umringt vom Publikum, auf Wunsch audiovisuelle Hilfsmittel, auch Gegenstände auf der Bühne sind erlaubt. Keine Rednerpulte, Textkarten sind selten. Nicht alles ist gut, aber vieles ist grossartig. Danke, TED. Ihr seid für mich eine der Rettungsinseln im virtuellen Informationsmüll von No-, Fake-, und Bullshit-News.
Die Masse an tatsächlich inspirierenden und lehrreichen Inhalten ist das eine, das andere sind die Auftritte selber. Wer seine Auftrittskompetenz oder entsprechende Coaching-Fähigkeiten verbessern will, findet bei TED Vorbilder. Gestern habe ich deshalb obiges Buch von TED-Direktor Chris Anderson gekauft. Ich freue mich darauf, im Blog die wichtigsten Erkenntnisse daraus wiederzugeben − äh, sobald ich es auf Spanisch verstanden habe. Wer nicht mehrere Wochen oder Monate warten will, soll TED-Talks schauen. Und kann zum Beispiel mit den populärsten Talks anfangen. Viel Spass!