Aus- und Weiterbildungen kosten viel Zeit, Energie und Geld, von den Nerven ganz zu schweigen. Aber sie geben auch viel: eine gute Grundlage, neue Perspektiven, einen Ausbau des persönlichen Netzwerks, aktuelles Wissen und ein gutes Argument in der nächsten Lohnverhandlung.
Egal ob Bachelor, CAS oder Masterstudium, alle Studiengänge verlangen das Verfassen mehr oder weniger umfangreicher wissenschaftlicher Arbeiten, in denen das gelernte Wissen angewendet und der Beweis erbracht wird, dass man sich mit einem Thema differenziert auseinanderzusetzen weiss. Solche Arbeiten sind kein Zuckerschlecken. Erst recht nicht, wenn im Büro und daheim die Pendenzenlisten bereits endlos sind. Verlieren Sie deshalb keine Zeit auf Umwegen. Los geht’s.
Mit diesen 16 Tipps kommen Sie besser und einfacher zum Ziel:
1. Wählen Sie ein Thema, das Sie wirklich interessiert und/oder das Ihnen nützt. Zum Beispiel, indem Sie eine Fragestellung Ihres Arbeitgebers bearbeiten und dabei Aufwand teilweise als Arbeitszeit verbuchen können.
2. Planen Sie. Abgabetermin minus mindestens zwei Wochen. Bis dann sollten Sie fertig sein. Dann kann notfalls noch eine kleine Verzögerung auftreten (das geschieht sowieso) und es bleibt Zeit für den Schlussspurt (siehe vorletzter Punkt).
3. Lesen Sie die Vorgaben Ihrer Institution ganz genau durch. Der Leitfaden zur Methode und die Hinweise zur korrekten Zitier- und Bibliografierweise sind ab sofort Ihre Bibeln. Sie müssen eingehalten werden. Auch falls es darauf hinausläuft, dass sich englische Ausdrücke im deutschen Text wiederfinden, was erbärmlich aussieht. Tun Sie es, sonst kommen Sie in die Hölle oder sind zumindest für die Bewerter Ihrer Arbeit ein gefundenes Fressen.
4. Setzen Sie die Vorgaben um und halten Sie sich an das vorgegebene Raster. Bibliografieren und zitieren Sie von Anfang an richtig. Konkret: Notieren Sie sich Herausgeber, Autor, Erscheinungsjahr, Auflage, Verlag, Erscheinungsort und Seitenzahlen von jedem Buch und jedem Artikel in Büchern oder Zeitschriften, die Sie in Händen halten und für Ihr Thema nützlich sein könnten. Kopieren Sie bei Internetquellen den Link auf das Dokument heraus und schreiben Sie das Datum dazu, an dem Sie darauf zugegriffen haben. Sie ersparen sich damit eine Menge Ärger. Ungebrauchtes später zu löschen ist einiges einfacher, als eine bestimmte Stelle im Heuhaufen wiederzufinden oder sich alle bibliografischen Angaben im Nachhinein zusammenzusuchen.
5. Recherchieren Sie breit und dokumentieren Sie Ihre Recherchen genau. Sie verlieren sonst schnell einmal den Überblick darüber, mit welchen Stichwörtern Sie in Bibliothekskatalogen und im Internet schon recherchiert haben und machen dann die gleiche Übung mehrfach.
6. Spitzen Sie das Thema zu und formulieren Sie die Fragestellung so präzis wie möglich. Eine schwammige Frage mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, weil sie mehr Spielraum gibt. Aber je breiter die Fragestellung, desto schwieriger und umfangreicher wird die Beantwortung.
7. Welche Daten brauchen Sie zur Beantwortung der Fragestellung und wie erheben Sie diese? Welche Methodik benutzen Sie und warum? Welche Grundlagenliteratur liefert Ihnen die Basis, welche Spezialliteratur ergänzt? Falls Sie diese Fragen nicht beantworten können, ändern Sie die Fragestellung.
8. Nachdem Ihr Konzept abgesegnet wurde, lassen Sie die Fragestellung nicht mehr aus den Augen. Arbeiten Sie wirklich an deren Beantwortung oder sind Sie schon ganz woanders? Zum Beispiel an dem Thema, das Sie mittlerweile viel mehr interessieren würde? Nicht gut. Sie haben die letzte Ausfahrt vor der Autobahn bereits verpasst. Augen geradeaus, fahren Sie weiter auf der gewählten Spur.
9. Plappern Sie nicht, auch wenn Sie damit einfach und schnell die vielen leeren Seiten füllen. Analysieren Sie. Bestehende Texte leicht umgeschrieben seitenlang wiederzugeben, hat nichts mit wissenschaftlichem Arbeiten zu tun. Auch ein Einführungstext oder die Ausführungen zum Forschungsstand verlangen von Ihnen eigenständiges Denken, selbst wenn es nur darin besteht, eine gute, kritische Zusammenfassung zu liefern.
10. Kopieren Sie keine Texte. Zitate sowie paraphrasierte längere Stellen gehören mitsamt korrekten Quellenangaben in eine wissenschaftliche Arbeit, aber das Kopieren ganzer Abschnitte ist so sinnlos wie schlechter Stil. Plagiate sind pfui und die Wahrscheinlichkeit, dabei ertappt zu werden, liegt bei 99,9%. Auch das Einsetzen von Ghostwritern ist nur dann sinnvoll, wenn Sie zu viel Geld haben, nichts lernen möchten und sich gerne mit fremden Federn schmücken.
11. Denken Sie an die Leserführung. Ein roter Faden ist Pflicht. Ein Leser, der von der Thematik nichts versteht (also fast jeder ausser Ihnen), muss Ihrem schrittweisen Vorgehen und Ihren Gedankengängen jederzeit folgen können. Was genau wollen Sie in diesem Kapitel? Was ist Ihr Vorgehen? Was ist Ihr Zwischenfazit? Warum kommt jetzt genau dieses Thema? Kontrollieren Sie die Arbeit, nicht die Arbeit Sie.
12. Finden Sie eine gute Balance zwischen Text und Bild. Nein, nicht Ferienfotos, sondern die graphische Darstellung Ihrer Ergebnisse. Einige ausgewählte Tabellen, Kuchendiagramme, farbige aufstrebende Linien – das freut die Bewerter. Wer mag schon Buchstabenwüsten. Abbildungsverzeichnis nicht vergessen.
13. Verzweifeln Sie nicht, beissen Sie sich durch. Auch wenn Sie lieber fernsehen, ausgehen, staubsaugen, mit dem Hund spazieren gehen, einkaufen, verreisen, in Sitzungen dösen, die Socken zusammenrollen oder schlafen, schlafen, schlafen würden.
14. Und dann kommt das Schlussfazit. Endlich. Idealerweise sind Sie an diesem Punkt schlauer als zu Beginn. Lassen Sie das auch den Leser wissen. Reflektieren Sie Ihr Vorgehen. Was hätten Sie anders, besser machen können? Andere Datengrundlage? Andere oder zusätzliche Methodik? Schwächen aufzuzeigen ist in diesem Fall eine Stärke.
15. Suchen Sie sich rechtzeitig einen guten Sparringpartner oder -partnerin. Lassen Sie Ihre Arbeit spätestens eine Woche vor dem Abgabetermin kritisch gegenlesen. Nettigkeiten nützen Ihnen jetzt nichts. Jemand, der Ihr Vorgehen sowie die logische und formelle Umsetzung hinterfragt und sprachliche Unschönheiten korrigiert, hilft Ihnen am meisten. So können Sie die Arbeit in einem gezielten Schlussspurt noch einmal mindestens ein Niveau höher hieven.
16. Abgeben, tüchtig feiern, dann eine Woche durchschlafen. Das haben Sie sich verdient.
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