Ein finsterer Abstecher ins Mittelalter

Detail vom Basler Münster (Bild: Martina Schäfer, Textrakt)
Detail vom Basler Münster (Bild: M. Schäfer)

Endlich habe ich seit Langem wieder an einer Ausschreibung für Kurzgeschichten teilgenommen. Und zwar dort, wo ich schon einmal publiziert worden bin: im Burgenwelt-Verlag, einem kleinen Verlag in Bremen mit Schwerpunkt Mittelalter. Kleine Werbedurchsage: Die Anthologie „Burgenbrand“ kann dort in der zweiten Auflage erstanden werden. Tolle Autoren, tolle Texte.

Der Burgenwelt-Verlag suchte dieses Mal Geschichten über die Pest, ein Thema, das mich schon immer fasziniert hat. Der Schwarze Tod, das grosse Sterben, das Europa zwischen 1347 und 1351 mit unglaublicher Wucht traf, tötete geschätzte 25 Millionen Menschen, ein Drittel der damaligen Bevölkerung. Es gab keine Gegenmittel ausser der Flucht.

Das Mittelalter ist gemeinhin längst nicht so finster wie sein Ruf. Aber es gibt Kapitel, die so dunkel sind, dass man tatsächlich gerne den Deckmantel des Vergessens darüber ausbreiten möchte. Darf man aber nicht. Damit meine ich nicht die Pest selber, sondern das, wozu sie missbraucht wurde. Zum Beispiel um Judenverfolgungen zu rechtfertigen. Dort setzt meine kleine Geschichte an.

Ob sie publiziert wird, steht in den Sternen. Aber sie zu schreiben, hat sich auf jeden Fall gelohnt.

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