Sinnvoll schenken – auch als Firma

Vorweihnachtsstimmung (Bild: M. Schäfer, Textrakt)
Die Laternen am Lichterfest für die Jungfrau Maria am 7. und 8. Dezember zaubern Vorweihnachtsstimmung (Bild: M. Schäfer).

Mir ist es wichtig, Sinnvolles zu verschenken. Obwohl ich nicht immer konsequent bin, schenke ich als Privatperson und als Unternehmerin am liebsten Dinge, die möglichst gebraucht und verbraucht werden. Seit ich viel Zeit in Kolumbien verbringe, ist dieses Bedürfnis noch gestiegen.

Schenken, was wirklich gebraucht wird: Was in der Schweiz heute fast unmöglich scheint, ist in Kolumbien kein Problem. Angesicht knapper persönlicher Mittel gibt es immer etwas, das fehlt. In meinem Umfeld schenkt man sich zu Weihnachten und Geburtstagen auch unter Erwachsenen meist Kleidung oder Geld.

Eine Bevölkerungsgruppe hat es hier besonders schwer: die Migrantinnen und Migranten aus Venezuela. Sie sind gut sichtbar in den Strassen der Stadt. Viele verkaufen Süssigkeiten oder betteln, oft haben sie kleine Kinder dabei. Mittlerweile sind gemäss der Migrationsbehörde etwa 1.5 Millionen Menschen aus Venezuela in Kolumbien, einem Land, das selber mit vielen Problemen kämpft. Ein Ende der Krise in Venezuela ist nicht absehbar.

Die Solidarität der kolumbianischen Bevölkerung, die 2017 noch sehr gross war, hat abgenommen. Die Flüchtlinge werden für Diebstähle und Überfälle verantwortlich gemacht. Zunehmend werden sie zur Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Trotzdem sind immer wieder Spendenaktionen im Gang, gerade jetzt an Weihnachten. Allein in Manizales werden für 800 venezolanische Kinder Geschenke gesammelt.

Dieses Jahr habe ich weder Kundengeschenke gemacht, noch physische Weihnachtskarten verschickt. Ich unterstützte dafür das Projekt einer Partnerorganisation der Caritas Schweiz in Bogotá. Die Fundación Atención al Migrante (FAMIG) des Erzbistums Bogotá hilft Geflüchteten aus Venezuela mit Rat und Tat, Nothilfe und Integrationsprojekten. Die katholische Kirche nimmt in Lateinamerika traditionell eine wichtige Rolle als Hilfsorganisation und soziale Integratorin wahr.

Ich spende die 200 Franken, die ich in der Schweiz für Kundengeschenke und Karten eingesetzt hätte. Es ist nicht sehr viel. Aber umgerechnet sind das etwa 690’000 Pesos. Dafür gibt es in Kolumbien zum Beispiel eine reichhaltige Mahlzeit für 70 bis 80 Personen. Ich glaube, das ist ein sinnvolles Geschenk, und ich hoffe, das sehen auch meine Kundinnen und Kunden so.

Weitere gute Geschenke habe ich in einem Blogbeitrag letztes Jahr zusammengestellt: Die Sache mit dem Weihnachtswunsch

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