Was gegen Stau hilft

Pico y Cédula: Ausdünnung gegen Stau
Pico y cédula: Ausdünnung gegen Stau

Eine altbekannte Massnahme gegen Stau auf der Strasse ist «Pico y placa»: Die letzte Nummer auf dem Nummernschild entscheidet darüber, an welchem Tag ich mit meinem Auto auf die Strasse darf.

Was mit Autos geht, geht auch mit Menschen – zumindest Panama hat das System bereits in Betrieb: Ab Donnerstag und bis auf Weiteres gilt in Manizales «Pico y cédula». Die letzte Zahl meiner ID- oder Passnummer legt nun fest, an welchen Tagen ich unterwegs sein darf. In meinem Fall habe ich am Samstag und am Mittwoch Ausgang von der Ausgangssperre (heute ist Tag 13).

Aus dem Spazierengehen wird trotzdem nichts, nur dringende Aktivitäten sind erlaubt. Zuwiderhandlung wird mit einer Busse in der Höhe von umgerechnet 300 Franken bestraft. Ausserdem wird man in einen Kurs über richtiges Verhalten geschickt. Nein, danke.

Corona-Rassismus? Kein Problem. Mundschutz, Sonnenbrille, Kapuze rauf – fertig ist das Pandemiegesicht.

Die Massnahmen wurden nötig, weil noch zu viele Menschen auf der Strasse sind. Menschen, die zum Beispiel in langen, von der Polizei auf den richtigen Abstand kontrollierten Schlangen standen, um Geld von der Bank zu holen.

Die Löhne und Unterstützungsbeträge werden Mitte und Ende Monat ausgezahlt. So hangeln sich die vielen Wenigverdiener finanziell im Zweiwochenrhythmus durchs Leben. Immer Mitte und Ende Monat ist Stau vor den Banken, das ist in Pandemiezeiten nicht anders – ab heute schon.

Stand am 1.4.20: 1075 offizielle Corona-Fälle in Kolumbien, 17 Tote und ein fragiles, schlecht ausgerüstetes Gesundheitssystem. Der Bürgermeister kämpft weiter wie ein Löwe für seine Stadt.

Kommentar verfassen