Am Fluss

Rio Magdalena bei Mompos (Bild: M. Schäfer, Textrakt)
Auf dem gewaltigen Rio Magdalena bei Mompos, Kolumbien (Bild: M. Schäfer)

Besonders in schwierigen Zeiten hat es mich schon als Teenager an Flussufer gezogen. Dem Rhein, der Limmat, der Aare habe ich meine Sorgen mitgegeben. Sie haben sie still entgegengenommen, fortgetragen und aufgelöst. Danach ging es mir besser.

Es ist der Atem, der am Fluss wieder ins Fliessen kommt. Der ruhige Atem beruhigt den Körper und mit dem Körper beruhigt sich der Geist. Der Fluss ist das starke Symbol, der Katalysator, der diesen Prozess in Gang bringt. Auch der Himmel kann das, die Weite der Berge, der Wald, das Meer, Musik, ein Buch, ein Bild.

Bewusstes, tiefes und langsames Atmen ist eine alte Kulturtechnik, die sich in Stresssituationen jederzeit nutzen lässt, auch bei der Arbeit. Es gibt nichts Besseres, um sich oder jemand anderen vor einem wichtigen Termin oder Auftritt zu beruhigen. Am besten man plant dafür fünf bis zehn Minuten Zeit ein.

Flüsse bleiben meine Ruhepole, sei es am Ufer, im Boot oder schwimmend mittendrin. Das passende Lied dazu begleitet mich schon seit bald dreissig Jahren, ein Tipp meiner ersten grossen Liebe: «The River», vom Boss himself, Bruce Springsteen, hier in einer Live-Aufnahme von 1980.

Musik aufdrehen, eintauchen und treiben lassen!

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