Das Fenster zum Hof

Keiner mag Nachbarn, die regelmässig mit einem Teleobjektiv im Anschlag oder einem Feldstecher in der Hand am Fenster stehen. Das hat etwas Gruseliges, Hitchcock lässt grüssen. Trotzdem hat sich keiner beschwert. Aus Angst vor den Konsequenzen?

Vom 5. August bis am 9. September hat die Beobachtungsmission am Fenster zum Hof gedauert, von der ersten Sichtung der brütenden Mutter bis zum grusslosen Abgang des Nachwuchses. Seither haben wir den jungen Kolibri nur noch wenige Male mitten im Baum mehr erahnt als gesehen, wo er von der Mutter weiter gefüttert wurde und brav seine Flugübungen absolvierte.

In der Zwischenzeit hat er wohl sein Federkleid bereits von tarnbraun auf grün-blau umgestellt und seinen Schnabel auf Blumenkelchtiefe entwickelt. Und wahrscheinlich streitet er sich bereits lautstark mit Artgenossen um den besten Platz an der Tränke.

Für Vogelliebhaber habe ich den ganzen Prozess hier unten bebildert. Für alle anderen: Es ist überstanden. Vorerst keine Kolibrifotos mehr, versprochen.

Kolibri-Entwicklung (Bild: M. Schäfer, Textrakt)
Erstes Bild am 5. August. Danach brüten, Nest ausbessern, Winzling schlüpft (Bilder: M. Schäfer)
Kolibri-Entwicklung (Bild: M. Schäfer, Textrakt)
Winzling mit grossem Hunger, Mutter braucht Abstand, der Knirps wächst rasant (Bilder: M. Schäfer)
Kolibri-Entwicklung (Bild: M. Schäfer, Textrakt)
Winzling ist gross, langweilt sich im Nest, testet Flügel und zieht am 9. September aus (Bilder: M. Schäfer)

One thought

  1. Wie schnell so ein Kindervogel Leben vor sich geht. Und bei uns, den grossen Vögeln ist das etwas langwieriger bis die Kinder die Flügel testen und dann ganz langsam abziehen…

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