
An diesem Ende der Welt hat das neue Jahr sechs Stunden nach der Schweiz angefangen. Ohne Marzipanschweine und Kaminfeger, aber ebenfalls mit viel Geböller in den Gassen und dem einen oder anderen Finger weniger.
Silvester wird hier traditionell innerhalb der Familie gefeiert. Wie eigentlich alle anderen Feste auch. Das erspart wochenlanges Sinnieren darüber, welche Gesellschaft und welcher Ort denn nun die besten wären – ja nicht selten so lange, bis jedes Restaurant und jede Veranstaltung ausgebucht ist und die Wunschbegleitung längst vergeben.
Kolumbianische Familien machen kein grosses Aufheben, man geht die Sache flexibel an. Noch am Abend selber ist nicht klar, wer denn nun alles kommt. Aber die gute Stimmung ist stabil, das Radio dudelt Gassenfeger und es ist genug von allem da.
Wir haben bis morgens um halb drei Parqués gespielt, eine fiesere Version von Eile mit Weile. Schon auf der Himmelsleiter und mit einem Bein auf dem Siegerpodest, kann man noch ins Gefängnis wandern. So wendet sich das Blatt ständig. Cola sorgte für das ultimative Happy End: Spielfeld überschwemmt, Spielabbruch, alle gewonnen, endlich ins Bett.
Möge Ihnen 2023 viele glückliche Wendungen bringen.
Eine freundliche, angenehme Sylvesterfeier. Möge das neue Jahr nur Gutes bringen vor allem in Kolumbien.